Und nein, das gleich erwähnte Festival hat nur fiktiv stattgefunden, ihr habt also keinen Termin verpasst :-) Aber die Kompositionen, die sind echt.
Im Musik-Grundkurs der Q1 von Frau Katharina Finger beschäftigen wir uns aktuell mit der Frage „Ist das Kunst oder kann das weg?“ im Sinne von „Was empfinde ich eigentlich als ästhetisch? Kann man da subjektives und objektives Empfinden trennen?“ Mit der App „Garageband“ (eine Art virtuelles Tonstudio) sind spannende Eigenkompositionen nach einem realen Vorbild entstanden. Aber lest selbst, was unsere rasende Reporterin in ihrer (fiktiven) Konzertrezension schreibt:
Auf dem jährlich stattfindenden Musikfestival im Sauerland hatten dieses Jahr junge unerfahrene Produzenten die Gelegenheit, ihre selbst produzierten Musikstücke vorzuführen.
Das Thema bezog sich hierbei auf eine Neuauflage der von Pierre Schaeffer im Jahr 1948 erfundenen „Musique Concrète" und bei den Stücken handelte es sich um abstrakte Geräuschesammlungen statt der heute üblichen Radio-Hits.
Neun verschiedene Gruppen wagten im Laufe des Abends den Sprung ins Wasser und präsentierten ihre Interpretation des Begriffes vor den gespannten Besuchern des Festivals. Die anfangs etwas ungewohnte „Musique Concrète“ (oder auch "Konkrete Musik" genannt) löste zunächst Verwirrung bei den Gästen aus, doch diese legte sich schnell nach Begreifen der Musikrichtung.
Das meiner Meinung nach hervorstechendste Stück des Abends war der sogenannte „Spaziergang durch den Wald“. Das ungefähr eine Minute lange Stück war in der Lage, durch die reine Verwendung von Geräuschen ohne jegliche Worte eine Reise zu schildern. Verfremdungen wie z.B. Loops (Wiederholungen), Reverse (rückwärts abgespielte Klänge) oder Veränderungen von Tonhöhe oder Tempo der Naturklänge fügten sich in das Gesamtstück sinnvoll ein und stellten keine Störung dar. Eine große Anzahl von unterschiedlichsten Naturgeräuschen trug zu der erkennbaren und leicht verfolgbaren Struktur des Stückes bei und jeder Besucher konnte bei diesem Spaziergang gefühlt „mitlaufen“. Trotz der enormen kreativen Freiheit, die den Künstlern bei der Musique Concrète gegeben ist, war diese Gruppe in der Lage, ein sinnvoll aufgebautes und mitreißendes Stück zu komponieren.
Dies war natürlich nicht das einzig gelungene Stück des Abends, sondern nur eine von vielen Interpretationen der Konkreten Musik. „Das Durcheinander der Tiere“ war ein weiteres Stück, welches es schaffte, durch einen klaren Leitfaden die Zuhörer auf eine Reise mitzunehmen und dennoch reale Geräusche auf abstrakte Art und Weise umzuwandeln und erneut passend zu einer Komposition zusammenzufügen.
Insgesamt stellte der Abend einen erfolgreichen Einstieg in ein eher unbekanntes Feld der Musik dar und erweckte Interesse bei allen Teilnehmern des Festivals.
Wir laden Sie und Euch nun herzlich ein, in die verschiedenen Kompositionen reinzuhören und dabei auf eine „Reise mit den Ohren“ zu gehen: Welche Klänge sind heraushörbar bzw. von welchem Ursprungsgeräusch stammen die digital verfremdeten Geräusche? An welcher Location wurde sie aufgenommen? …? Die Titel der Kompositionen geben natürlich schon heiße Tipps! Viel Vergnügen!
Zeynep Al-Ansari (Q1)