Wir (der Bio-LK der Q1) waren am Donnerstag, den 17.03.2022 mit Herrn Nolte in einem Bio-Labor des Berufskollegs Olsberg, um unser im Unterricht erlerntes Wissen über genetische Verfahren einmal wirklich unter Beweis stellen zu können, und das nicht nur theoretisch.
Als um 8:30 alle da waren, ging es für uns sofort in das Labor. Wir wurden von einem Professor empfangen, der uns natürlich zuerst die wichtigsten Sicherheitsvorschriften erklärte. Bevor es dann richtig losging, wurden wir erst auch optisch zu echten Forschern: Jeder bekam einen weißen Kittel und eine Schutzbrille und man fühlte sich plötzlich richtig professionell, obwohl wir noch gar nicht wirklich wussten, was uns erwartet. Wir hatten uns zwar das Skript zu den Versuchen vorab durchgelesen und kannten die einzelnen Methoden, aber trotzdem waren alle sehr gespannt, wie alles genau ablaufen würde.
Es ging darum, bereits isolierte DNA aus verschiedenen Fleischsorten den jeweiligen Tierarten zu zu ordnen. Dazu wurde Schritt für Schritt erklärt, was wir machen mussten. Zunächst musste die DNA mit der PCR-Methode vervielfacht werden, um sie überhaupt sichtbar zu machen. Nach kurzer Wartezeit wurden dann sogenannte Restriktionsenzyme hinzugefügt, die die verschiedenen DNA-Fragmente an immer anderen Stellen zerschnitten, je nach Art des verarbeiteten Tieres. Zum Schluss sollte dann durch ein Verfahren, das sich „Gelelektrophorese“ nennt, sichtbar gemacht werden, wie lang die jeweiligen zerschnittenen Fragmente jeweils waren, um dies mit einer Tabelle der verschiedenen Fleischsorten abzugleichen.
Bei der sehr genauen Arbeit musste man sich stark konzentrieren, da es sich oft nur um kleinste Tropfen handelte, die mit speziellen Pipetten von einem Gefäß ins andere transportiert wurden. Obwohl es, zusammen mit der Atemschutzmaske und der Schutzbrille manchmal ganz schön anstrengend wurde, sich zu konzentrieren, haben wir alle uns sehr bemüht, nichts falsch zu machen und ein gutes Resultat zu bekommen.
Als wir jedoch am Ende auf den Monitor schauten, der unser Endergebnis anzeigen sollte – sah man leider nichts! Wir mussten ziemlich enttäuscht feststellen, dass etwas nicht richtig funktioniert hatte und man keines unserer Ergebnisse auswerten konnte. Aber laut des Professors war das nicht unsere Schuld, sondern eher die Folge eines falschen Präparats oder ähnlichem. Er versicherte uns, da noch einmal nachzuforschen und uns zu informieren.
Trotz des eher ernüchternden Endes unseres Labor-Tages war es für alle eine sehr spannende Erfahrung, all das, was wir bis jetzt nur in Büchern gelesen und in Klausuren erklärt hatten, einmal live zu erleben. Es hat definitiv geholfen, die einzelnen Verfahren nachzuvollziehen und zu verinnerlichen, weshalb der Tag alles in allem doch ein Erfolg war!
Lisa Breimann